Uncategorized

Mach mein Herz einfach…

Mach mein Herz einfach so steht es in einem Psalm der Bibel.
In den letzten 8 Monaten, eigentlich seit der Ausstellungseröffnung, war mir nach einem einfachen fotografischen Programm. Hierüber habe ich schon in einem früheren Blogpost berichtet.
Auslöser war unter anderem der Besuch bei einem Fotografenfreund. Dieser zeigte mir Bilder, welche er mit der App Hipstamatic auf seinem iPhone gemacht hatte.
Bei meinem ersten Versuch diese App zu nutzen, war ich nicht so begeistert, mir erschloss sich die Systematik zunächst nicht.
Diese Begegnung führte jedoch dazu, dass ich mich mit Hipstamatic mehr und mehr beschäftigte.
Zunehmend begeistert von der Einfachheit, der oft überraschenden, durchgehend wunderbaren Ergebnisse, bin ich nun zum Hipstamatiker geworden (natürlich mache ich auch noch hochauflösende FineArt Bilder mit meiner Sony Alpha 7R und der Alpha 7II).
Mir gefällt der Kontrast, die oft wunderbar fehlerhaften Bilder, die Möglichkeit den ganzen Prozess auf das Wesentliche zu reduzieren: Die Resonanz zwischen mir und dem Motiv und die Suche nach der guten Komposition.
Heute habe ich eine erste Bilanz auf die Homepage gestellt und freue mich über eure Rückmeldungen.
Viel Spaß beim Schauen, Nachdenken und ein herzliches Willkommen für jedweden Ausstausch.

Hipstamatic

Liebe Follower meines Blogs!

Nach meiner Ausstellungseröffnung bin ich erst einmal in den Recovery-Modus gegangen.
Die Zeit bis zur Vernissage, am 05.06.2015, war sehr dicht und war – 3 Monate lang – angefüllt mit den unterschiedlichsten Arbeiten. Auch im Juni war noch einiges zu tun, z.B. der Versand von vorbestellten Büchern.
Da ich mich etwas ausgelaugt fühlte, habe ich auch fotografisch 2 Gänge heruntergeschaltet.
Ich lasse zur Zeit meine Kamera zu Hause und fotografiere nur mit dem iPhone.
Besonders die App Hipstamatic hat es mir angetan. Die Ergebnisse sind spannend und vorzeigbar. Hier kam ich noch einmal ganz anders in die Entspannung, ein Gefühl, was ich beim Fotografieren sehr schätze.
Ich konzentriere mich auf die Bildkomposition, der Ausschnitt ist quadratisch vorgegeben, Einstellungen sind keine zu machen und das Ergebnis gefällt mir.
Ich habe mir vorgenommen, diese Methode des langsamen und in meinen Alltag integrierten Fotografierens noch bis Ende August fortzusetzen.
Danach werde ich mich wieder mit der Abtei Marienstatt beschäftigen. Hier überlege ich sogar meine Serie „Mönche“ mit dem iPhone fortzuführen.
Bis dahin werde ich allerdings noch im Urlaub sein und im August die Serie über die Durchführung einer Ausstellung, für den Blog, fertigstellen.
In meinem Portfolio habe ich eine Serie „Hipstamatic“ eingestellt. Schaut mal vorbei, über Rückmeldungen freue ich mich sehr.
Euch allen einen schönen Sommer.

Was ein gutes Fotobuch ausmacht…George Barr: Besser Fotografieren

Zu Beginn meiner Fotografieausbildung, welche ich mir privat organisierte, habe ich mir viele Fotobücher gekauft. Die meisten beschäftigten sich mit technischen Details und deren Bedeutung für die fotografische Arbeit. Ich will nicht verhehlen, dass dies wichtig ist. Aber es verhindert, dass man seine Kamera in der Hand hält und mit ihr spielt.
Eine Kamera ist wie ein Musikinstrument. Sie hat Formen, Knöpfe, drehbare Bestandteile, eine bestimmte Charakteristik. Auch wenn in Zeiten der digitalen Fotografie der Eindruck entsteht, jede Kamera sei gleich. Sie sind es nicht.
Jedes Objektiv hat seine Geschichte, hinter ihm stehen tausende von Jahren der Kulturgeschichte und in unseren Köpfen existiert ein Bildgedächtnis und die eigene Bedeutungsgebung, die Sinnhaftigkeit als Summe unserer Erfahrungen und als Referenz unserer Begegnung mit der Welt.

Dann wiederum gibt es Fotobücher, welche zu einer persönlichen Begegnung werden, zwischen Autor und Leser durch das Medium des Buches. Der Autor erzählt von seiner eigenen Geschichte mit der Fotografie, von seinen Erfolgen und Misserfolgen, von seinem Glück und er zeigt seine Fotos. Diese sprechen uns an und im günstigen Fall entsprechen Sie unseren Wünschen und Sehnsüchten, was zu einer Motivation der eigenen Arbeit führt.

Zu Beginn und bis heute, war das für mich die Arbeit von George Barr. Seine Bücher habe ich alle gelesen und das Buch, welches ich zuerst in die Hände bekam begleitete und begeisterte mich über die ganze Zeit meiner Entwicklung.
„Besser fotografieren. Die hohe Schule der kreativen Fotografie“ Dpunkt Verlag, 2010.

Ich könnte sogar sagen, dass ich ein Gefühl habe mit dem Autor zusammen an diesem Buch gearbeitet zu haben. Nämlich in dem Sinne, das durch mein eigenes Lesen und Bewegen der Wörter und Bilder in meinem Kopf, ich zum Mitautor werde, denn ich erfülle dieses Buch mit einem neuen Sinn. Für mich gab es nicht viele Fotobücher, welche mir einen ähnlichen Zugang zur Fotografie gaben, indem ich eingeladen wurde das Wohnzimmer von Barr zu betreten und mich umzuschauen.

Zunächst aber erst einmal grundlegendes zum Buch:

Gebundene Ausgabe, 224 Seiten
Dpunkt Verlag, Heidelberg, 2. Auflage 2010
Sprache: deutsch
ISBN: 978-3898646932
Maße: 16,5×1,8×25,5

Besser Fotografieren

Gleich das Titelbild ist eines meiner liebsten Fotos des Autors. Es zeigt einen sich im Eis spiegelnden Baum. Das eiskalte Blau des Bildes löst bei mir Klarheit, Ruhe und Gelassenheit aus, zugleich ein Staunen über die Wunder des Alltags. Barr schreibt zu dem Bild:

„Diese Aufnahme entstand ein paar Straßenzüge von der Innenstadt Calgary entfernt. Hinter mir standen die Hallen der Busgesellschaft, und direkt links von der Szene lag eine Eisenbahnbrücke….Ich hatte kleine Wirbel im Eis gesucht, aber nichts interessantes gefunden. Dann kam ich an dieser Szene vorbei.“

Genau dies ist die Sprache und der Duktus des Autors. Für mich ist er damit dicht an meinem eigenen Erleben und an dem was ich oftmals so abwerte. Das Besondere liegt im Alltag und in den kleinen Dingen. Hier sehe ich die Stärke des Fotografen Barr, er zeigt keine Bilder aus der Welt der reisenden Landschaftsfotografen. Er zeigt Bilder, welche er in seiner Umgebung aufgenommen hat. Auch wenn da der ein oder andere Canyon dabei ist. Es geht ihm um die Wertschätzung der unmittelbaren Umgebung und um die Bedeutung des konkreten Fotografen in seinem Alltag. Er sagt: Fotografiere, lerne deine Umgebung zu lesen.

Michael Reichmann von „Luminous Landscapes“ schreibt im Vorwort:

„Fotografie ist eine Kunstform, die für ihre Umsetzung sehr von der eingesetzten Ausrüstung abhängt…Nicht die Ausrüstung und nicht unbedingt die Techniken, die vor der Aufnahme selbst und nach der Aufnahme angewandt werden, bestimmen den künstlerischen Wert eines Bildes, obwohl sie ebenfalls sehr wichtig sind. Vielmehr ist es die Verbindung zwischen Kunst und Handwerk, die die Ebene bestimmt, auf der man die Kunst der Fotografie ausübt“ und weiter „Ich traf George Barr bei einem meiner Workshops. Bei der gemeinsamen Beurteilung der Ausdrucke wurde sofort klar, dass er sich aus der Menge hervorhob. Da war eine Tiefe und Gründlichkeit in seiner Betrachtungsweise, die weit über Erfahrung und Praxis hinausgeht und die man nur vorfindet, wenn ein Fotograf lange und gründlich über seine Arbeit und seine Ziele nachdenkt.“

Barr Portrait

Etwas später erzählt Barr, dass er Hausarzt ist und seinen Patienten viel erklären muss. Aus meiner Sicht liegt genau hier die Faszination, welche ich spüre, wenn ich dieses Buch (in den letzten Jahren) immer wieder zur Hand nehme:
Da erzählt einer sehr wertschätzend und menschlich aus seiner Praxis, jemand mit dem ich mich identifizieren kann. Der mit seinen Ratschlägen zurückhalten ist und nur Vorschläge macht die er dann diskutiert.
Auf Seite XI schreibt er: „…die schwierigen Fragen der Fotografie aufzugreifen: Wie gestalte ich ein gutes Bild? Wo finde ich Inspiration? Wie erarbeite ich die Szene? Wie vermeide ich Fallen? Und dies alles basierend auf meiner eigenen Erfahrung.“ und später: „Einige der Lösungen können sogar ein ganzes Leben in Anspruch nehmen…“

Genau dieser Aspekt macht das Buch für mich so wertvoll:
Ich bin eingeladen mir Zeit zu nehmen und gründlich nachzudenken. Zum Beispiel über die Bedeutung der Ausrüstung und den Soft-Skills des Fotografierens: „Wenn das richtige Sehen unser Problem ist, dann kann neue Ausrüstung nicht die Lösung sein.“ Lerne Sehen.

Das Nachdenken über die schwierigen Fragen der Fotografie breitet sich über das ganze Buch aus und fesselt den Leser.

Die einzelnen Kapitel sind wie folgt unterteilt:

1. Sehen

2. Motivsuche

3. Komponieren

4. Bildbeurteilung

5. Gedankenspiele

6. Einen Schritt vorwärts

7. Meine Ausrüstung und meine Programme

In jedem Kapitel ist der Leser von einem erfahrenen Mentor begleitet der ihn, abseits der ausgetretenen Fotolernbücher, in die wichtigen Fragen der Fotografie einführt.

Besonders hilfreich fand ich die Bemerkungen Barrs im Kapitel Gedankenspiele.
Hier unterstützt er den angehenden Fotografen mit Fragen und Gedanken zu den wohl häufig kreativ hemmenden Phänomenen.
Festgefahren, Durchhänge, Auswege, Beruf, Familie, Misserfolge, Begehrlichkeiten, negatives Denken und Experimente sind ansprechende Titel die neugierig machen auf die dahinterstehenden Erfahrungen.

Zum Thema Beruf schreibt er: „Wer kein Profi werden will, für den mag es eine Herausforderung sein, ausreichend Zeit zu finden, um sich ernsthaft mit der Fotografie zu beschäftigen. Hierzu möchte ich einige Anregungen geben.“ Anschließend regt Barr an, dass man sich kleine Ziele setzen soll, 50 gute Bilder in 10 Jahren zum Beispiel um eine Ausstellung zu organisieren, oder die Arbeit an Projekten, Bilder im Café in ihrer Nähe aufhängen und mit Rückmeldungen umgehen. Diese umzusetzen und neue Ziele stecken sind für Ihn die Essenz um in der Fotografie weiterzukommen. Er schreibt weiter: „Doch ich kann Sie trösten: Sie sind in guter Gesellschaft! Viele von uns beschäftigen sich mit denselben Problemen.“ Nämlich dass es immer der Alltag ist, welcher uns von unserem Lieblingsthema ablenkt aber auch erdet.
Auch wenn Hobbyfotografen oft weniger angesehen und ernst genommen werden wie Berufsfotografen, können sie im Gegensatz dazu an ihren Projekten arbeiten und müssen sich nicht mit Akquise, Umsetzen von Fotocampagnen oder Rechnungsschreibung und Buchführung auseinandersetzen.

Soviel zu den kurzen Einblicken in dieses wunderbare Buch. Es ist gut, dass es auf deutsch erschienen ist, in einem Verlag, welcher sich mit der „Philosophie“ der Fotografie beschäftigt und viele verdienstvolle Bücher veröffentlicht, welche die Fotografie als Auseinandersetzung zu wichtigen Fragen des Lebens begreifen. David duChemin, Jay Maisel, Torsten Andreas Hoffmann oder Bruce Barnbaum, um nur einige zu nennen.

Für mich gehört George Barrs Buch zu meinen wichtigsten, welches ich immer wieder mit Gewinn hervorhole.
Der einzige Wunsch der offen bleibt: Ich würde es gerne als ebook auf meinem iPad mitnehmen. So könnte ich unterwegs einfach mal zur Entspannung den Worten eines erfahrenen Mentors folgen.

George Barr Bow

Sein Buch hat mich dazu inspiriert, ungewöhnliche Motive, wie Steine, Werkzeug oder Industrieanlagen als Motiv zu sehen. Einen guten Überblick findet man auf seiner Homepage (siehe unten). Viel Spaß beim Lesen!

www. dpunkt.de

http://www.dpunkt.de/leseproben/2923/Inhaltsverzeichnis.pdf
http://www.dpunkt.de/buecher/3411/besser-fotografieren.html

Homepage von George Barr: http://www.georgebarr.com/

Die Bilder habe ich der Homepage George Barrs entnommen.

„Maria Laach neu entdecken“ – Artikel im Bonner Generalanzeiger

Nun ist es schon eine Woche her, dass ich meine Ausstellung eröffnet habe und langsam läßt die Arbeit und Anspannung etwas nach.
Als ich im letzten Sommer damit begann die Ausstellung vorzubereiten, dachte ich noch nicht wie arbeitsintensiv und kostspielig das ganze werden würde.
Aber es hat sich gelohnt und zwar in mehrfacher hinsicht:
1. Kann ich meine Arbeit einem interessierten Publikum, an einem sehr frequentierten Ort präsentieren.
2. Ich selbst konnte mir bewußt machen, warum ich fotografiere und wovon meine Bilder sprechen.
3. Ich weiß von einigen Menschen, dass sie sich mit Maria Laach verbunden fühlten und dies nun, durch ihren Besuch, erneuert haben.
4. Es ist eine gute Erfahrung und sehr lehrreich, vor anderen Menschen von meinen Bildern zu sprechen und diese zu erklären.

Im Bonner Generalanzeiger ist ein Artikel erschienen, welche meine Ausstellung beschreibt und die Vernissage gut zusammenfasst.

Hier der Link:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/kreis-ahrweiler/Maria-Laach-neu-entdecken-article1652227.html

Für alle, welche sich für das Machen einer Ausstellung interessieren, werde ich in den nächsten Wochen eine Artikelreihe schreiben, welche meinen Prozess, samt Checklisten darstellt.

Wohin die Welt nicht folgt – Ausstellung und Bildband

Liebe Freunde der anspruchsvollen Fotografie,

ich möchte auf meine Einzelausstellung „Wohin die Welt nicht folgt“, im Klosterforum Maria Laach, hinweisen.
Sie beginnt am 05.06.2015 um 15.00 Uhr mit einer Vernissage und endet am 17.08.2015.

Wohin die Welt nicht folgt

Die Ausstellung setzt sich mit der Sichtbarkeit der Gottessuche, im Kontext des Klosters Maria Laach, auseinander. Darüber hinaus geht es um die Fragen der Menschen, seit alters her, und um die Antworten, welche das Mönchtum gibt.
Im Kern geht es darum, ob der Mensch Antwort auf seine Fragen finden kann und wo er die Suche beginnen könnte.
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was soll ich ernstlich wichtig nehmen? Woher nehme ich den Mut, trotz Schuld, Tod und Not weiterzuleben? Wer bin ich selbst über das mir zugetragene hinaus? Was ist ein Mensch? Gibt es einen Gott? Wo finde ich Ihn?
Ich habe mich mit diesem Thema seit Jahren beschäftigt und in der Arbeit an der Bilderserie meine eigene Suche wiederentdeckt. So ist ein Werk entstanden, welches in vielerlei Hinsicht anregt und auch für Nicht-Gläubige interessant ist.
Letztlich verweist die Suche des Menschen nach Transzendenz, nach etwas was über sein eigenes Leben hinausgeht, auf eine Dimension, die allen Menschen gleich ist.

Zur Ausstellungseröffnung wird auch ein Bildband erscheinen. In diesem Buch korrespondieren die Bilder mit Texten aus der hl. Schrift und aus dem reichen Erfahrungsschatz von Menschen, die sich auf eine Suche, nach den letzten Dingen, eingelassen haben.
Der Band läßt sich in dreierlei Hinsicht lesen: Als Buch mit wunderbar ausgearbeiteten Schwarzweiß-Bildern, als ein Zeigen auf die Spiritualität des Mönchtums und als Bildband über den Ort Maria Laach im allgemeinen.

Wohin die Welt nicht folgt

Wenn Sie nun angeregt sind, nach Maria Laach zu kommen, diesen wunderbaren Ort am Laacher See zu erleben, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie die Ausstellung besuchen würden.